Barrio Juvenil

Das “Barrio Juvenil” (deutsch: Jugenddorf) wurde 1999 gegründet, um Jugendlichen aus schwierigen sozialen Verhältnissen und ehemaligen Heimkindern einen Platz zu bieten, wo sie sich für die Dauer von ein oder zwei Jahren auf ihr Leben in der Selbständigkeit vorbereiten können. Das Jugenddorf versteht sich als Übergangsphase, wo den Jugendlichen so viel Selbständigkeit wie möglich eingeräumt und so viel begleitende Unterstützung wie nötig angeboten wird. Dies kann je nach Fall sehr unterschiedlich sein. Das Jugenddorf verfügt derzeit über insgesamt fünf Häuser mit insgesamt 54 Betten. Zwei Jugendliche teilen sich jeweils ein Zimmer. Voraussetzung für die Aufnahme im Jugenddorf ist der Nachweis einer sozialen Bedürftigkeit und das Einverständnis zur Übernahme gemeinschaftlicher Pflichten bei der Unterhaltung von Haus und Garten.

Das Konzept des Jugenddorfes sieht vor, dass sich die Unterhaltung der Häuser aus den Monatsbeiträgen der Jugendlichen selbst tragen kann. Dies ist zur Zeit noch nicht vollständig zu realisieren, da die wirtschaftliche Krise auch das Barrio trifft. Oft genug warten die Jugendlichen vergeblich auf ihren Lohn, eine Kettenreaktion, die wie so oft die Schwächsten trifft. Hier versuchen wir, den Jugendlichen, die unverschuldet in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten sind, Hilfe und Beistand zu bieten.

Weitere Bedingung, um im Jugenddorf wohnen zu können, ist der Nachweise eines Arbeitsplatzes oder der Beginn eines Hochschulstudiums. Der Großteil der Jugendlichen hat eine Arbeitsstelle außerhalb des Barrios, jedoch gibt es auch die Möglichkeit, Arbeit in einer der Werkstätten im Jugenddorf zu bekommen. Derzeit funktionieren sowohl die Schreinerei, als auch das sehr erfolgreiche Projekt der Bäckerei, in der seit 2004 Roggenbrot nach deutschen Rezepten produziert wird